NSI DresdenProjekteLutra lutraErgebnisseMaßnahmenumsetzung

umgesetzte Maßnahmen

Die modellhafte Umsetzung von Maßnahmen erfolgte zwischen 2018 und 2021.

Es wurden Maßnahmen aus folgenden drei Maßnahmenkomplexen umgesetzt:

 

  • Lebensraumaufwertung von Land- und Trittsteinbiotopen
  • Querungshilfen
  • Ökologisierung Gewässernetz In der Projektlaufzeit wurden folgende Maßnahmen umgesetzt

 

Anschluss Altarm

Ziel

Ziel ist die Verbesserung der Strukturvielfalt von Fließgewässern und damit auch des Nahrungs­angebotes. Raum für Rückzugs- und Versteckmöglichkeiten wird geschaffen und potentielle Fortpflanzungsstätten können entstehen. Außerdem wird die Durchgängigkeit des Gewässers erhöht.

Umsetzung

An der Prießnitz bei Dresden wurde ein trocken gefallener und zusedimentierter Altarm   reaktiviert. Dazu wurde der Vegetationsafwuchs entfernt und Material ausgehoben. Dabei wurde auf ein ausreichendes Gefälle und Sohltiefe geachtet, damit ein dauerhafter Wasserfluss entstehen kann. Schließlich wurde der Altarm am unteren und oberen Ende wieder an das Hauptgewässer angeschlossen.

Teichrevitalisierungen

Ziel

Ziel ist die Wiederherstellung der natürlichen ökologischen Funktionen von Gewässern. Für den Fischotter führt dies zu einer Verbesserung des Nahrungsangebotes und zur Schaffung geeigneter Rückzugshabitate mit Versteck­möglichkeiten. Zudem bieten ökologisch wertvolle Wasserhabitate mit strukturreichen Ufern ungestörte Fortpflanzungsstätten und dienen als Trittsteinbiotope.

Umsetzung

An zwei trocken gefallenen Teichen wurden zuerst aufgewachsene Gehölze und krautige Vegetation entfernt und anschließend Bodenmaterial ausgehoben. Es wurden tiefere Bereiche geschaffen, der Gewässerzulauf gewährleistet und gleichzeitig für einen ausreichenden Wasserrückhalt gesorgt.

Zudem wurde ein stark sedimentierter Teich renaturiert. Der mittels Bagger ausgehobene Teichschlamm wurde entsorgt und die Wasserfläche und –tiefe deutlich vergrößert.

Die drei Teiche dienen nun dem Fischotter als Teillebensraum, Nahrungshabitat und Ruhestätte während seiner Streifzüge.

Bau von Bermen

Ziel

Oberstes Ziel des Anlegens von trockenen Uferstreifen unter Brücken in Form von Bermen ist die Reduzierung der Verkehrsmortalität sowie die Schaffung unzerschnittener Wanderkorridore und Lebensräume.

Hinzu kommt eine gewisse Leitfunktion, denn Fischotter nutzen die trockenen Bermen gerne um ihr Revier zu markieren. Ist ein trockener Uferstreifen vorhanden, animiert dieser den Fischotter dazu, dort zu markieren und letztlich den sichereren Weg unter der Brücke zu nehmen.

Umsetzung

An drei Gefährdungsstellen wurde der Bau von Bermen realisiert.

Als Baumaterial für den trockenen Uferstreifen am Cunnersdorfer Bach dienten große Steine von ca. 30 cm Breite und 20 cm Höhe, die aus einem Steinbruch in Freital beschafft wurden. Die Steine wurden am Ufer so ausgelegt, dass sie durch die Strömung nicht bewegt werden können.

An der Trebnitz wurde vorhandenes Sohlsubstrat verlagert und gegen die Strömung mittels Erlenpflöcken gesichert. Durch diese Berme wurde zusätzlich eine Sohlschwelle kurz vor dem Bauwerk passierbar gemacht. An einer Brücke nahe Most wurde ein Laufbrett angebracht.

Bei diesen Bermen ist nun der Anschluss an das natürliche Ufer und eine hinreichende Lenk­wirkung unter der Fahrbahn hindurch gegeben.

Neophytenbeseitigung

Ziel

Die natürliche Uferlandschaft soll wiederhergestellt und die ökologische Funktion von Gewässerrändern und Ufern verbessert werden. Dadurch werden heterogene Uferbereiche gefördert und die Bedingungen für die heimische Uferflora werden verbessert.

Umsetzung

Zur Bekämpfung von Neophyten und der Förderung der natürlichen Ufervegetation wurden an mehreren Standorten im Oberlauf von Preßnitz, Müglitz und Bahra Bestände des Drüsigen Spingkrauts Impatiens glandulifera entfernt. Dabei wurden die Pflanzen vor der Samenreife mit Wurzel gezogen und ohne Bodenkontakt in der Nähe aufgehangen. Dadurch wurde eine Ausbreitung durch Aussamung und durch vegetative Vermehrung verhindert. Um einen dauerhaften Effekt zu erzielen, wurde die Maßnahme in der darauffolgenden Vegetations­periode wiederholt. Auch nach dem Projektende sind Arbeitseinsätze zur Neophytenentfernung bereits geplant.

 

Pufferstreifen am Gewässer

Ziel

Ziel der Anlage von Pufferstreifen ist die Verringerung des Eintrages von Schadstoffen sowie die damit einhergehende Verbesserung der Wasserqualität und die Erhöhung des Nahrungsangebotes. Weiterhin werden Rückzugs- und Fortpflanzungsstätten geschaffen und die Vernetzung von Lebensräumen sichergestellt.

Umsetzung

Bei Porschdorf konnten zwei an das Ufer des Lachsbaches anschließenden Auengrünland­flächen erworben werden. Die Flächen dienen als Pufferstreifen ohne Düngung oder Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, so dass der Eintrag von Schadstoffen in das Gewässer minimiert wird. Der Uferstreifen wird strukturreich erhalten und entwickelt und Neophyten regelmäßig entfernt, um die natürliche Ufervegetation zu fördern. Damit wird eine Verbesserung des Fließgewässerabschnittes zur Migration und als Ruhestätte bewirkt.

 



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